Книга Письма с Прусской войны - Денис Сдвижков
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Будь так любезна, милая сестрица, и передай нашим дорогим родителям в Кобультен, а также шурину и сестре в Лавкен прежде всего [это] известие, мое неизменное уважение, и что любовь и дружба, которые я к ним испытываю, никак не умалились от времени. От твоего мужа у меня не было писем, но ты же знаешь, что заниматься писаниной противно его привычкам. Ничего — не взирая на это, он должно быть жив и здоров. Поскольку брат в Кусфельде кое-что понимает в (военном. — Д. С.) ремесле, будь добра, прочти ему эту реляцию, и я уверен, что он сможет составить себе полное впечатление. Спроси, почему он не передал тебе мои письма и передай обоим мои нежнейшие поклоны.
Прошу рекомендовать меня также г-же Альсин (Альсше?), скоро я буду иметь удовольствие выпить чашку кофе в ее приятной компании. Скажи брату, чтобы он сообщил капитану фон Квайсу, что его сын лейтенант фон Левальд здоров и по сей день стоит со мной на одной квартире. Прощай милая сестрица, тысячу раз мысленно обнимаю тебя. Содержи меня в твоей любви и не переменяйся мыслями в отношении твоего слуги. Я же по жизнь мою пребываю с нежностью, твой верный брат и слуга
Г. Арендт]
Комментарий: Письмо ценно как последовательное и детальное описание баталии, притом принадлежащее перу офицера из Восточной Пруссии. Автор — корнет Драгунского полка Альт-Платен, одного из «восточнопрусских» драгунских полков наряду с упоминающимся в письме полком Плеттенберга. Д. С.милетней войны полк Альт-Платен имел постоянные квартиры в Инстербурге, в кампании 1758 г. перед Цорндорфской битвой был в составе корпуса Дона.
Г. Б. Мюллер (G. B. Müller) — [?] Клопке (Klopke),
Франкфурт[-на-Одере] 01.09.1758
(117б)
Адрес
A Monsieuer (sic!) Klöpki
Marchant très renome
Franco
a Cönigsberg in Preußen
per Dantzig
(118) HochEdler Herr
Liebwertster Herr Oheim!
Ich kan nicht unterlaßen ihnen mitt wenigen Zeilen etwas von unserer gloriesen Batalge welche unser gnädigster König mitt die H[erren][1643] Rußen d[en] 25 Aug[usti] gelievert zu melden, nachdem die schöne Stadt Kestrin d[en] 15 Aug[usti] in die Asche geleget fande sich allenthalben ein großes Wehklagen und Lamatieren[1644] derer Einwohner, ja auch selbsten die gantze Arme wurde zaghafft dieweil so eine schöne Festung durch Verwarloßung in so kurtzer Zeitt in Grund und Boden geschoßen wurde der Herr Com[m]andantt muste nicht geleubt haben daß die Rußen so viel Corase[1645] haben würden so nahe an die Festung zu rücken er hatte noch nicht einmahl die Canonen alle laßen auf die Lafetten bringen sondern die meresten stunden noch auf der Erde so geht es wenn man seinen Feind zu gering schätzet, sie nahmen einen bey der Stadt gelegenen hohen Weinberg ein und kahmen auch biß in die Vorstadt und fasten gutte Posten wo sie die Festung allenthalben beschißen konten, sie wurde mitt der zweitten Bombe welche auf einen Heu und Stroh Magasin gefallen in den Brandt gesteckt und wahr auch an kein Leschen mehr zu dencken des andern Morgens frühe wahr nichts mehr übrig alß etwas von der NeuStadt und einige Heuser auf der Vorstadt blieben auch noch stehen, ohnerachtet es alles in der Asche lag so wolte sich der Feindt doch mitt Gewalt nach der Festung bemechtigen (118 об.) allein sie wurden indem sich die unserigen erst Rendgieret[1646] zim[m]lich zurück gewiesen, die unserigen steckten die VorStadt von ihrer Seitte an und musten von ihnen viele im Feuer umbkom[m]en, indeßen so schickte Herr General Förmer[1647] einen Trompeter ab und liß fragen ob sie Festung übergeben wolten oder ob er solte laßen Sturm lauffen, weilen aber unser Herr mitt seiner Arme anruckte so wurde derselbe Trompeter so lange aufgehalten biß der König d[en] 20 nach Franckfurt mitt seiner Arme anruckte d[en] 21 kam er zu unserer Arme welche schon bey Kestrin stunde an, es wurde gleich eine gantz andere Anstalt gemacht und unsere gantze Arme wurde lebendiger wie sie zuvor wahr, er besahe die Regementer, wie auch die abgebrante Festung und konte der Herr ohne Trehnen zu vergißen nicht durch die Festung reitten daß Winseln und Wehklagen der Einwohner wahr sehr groß der Herr sprach sie einen gutten Trost und sagte sie möchten geduldig sein er wolte mitt der Hülffe Gottes ihnen baldt Hülffe verschaffen, der König ließ in der Eyle Brücken verfertigen und musten alle Zim[m]erleutte die nur wehren daran arbeitten, er brachte auch seine kuperne Potongs[1648] mitt er brach d[en] 22 abends mitt seiner Arme auf und wurde die gantze Nacht marschirt d[en] andern Tag alß d[en] 23 ging die Arme übers Waßere ohne daß der Feind etwas davon wuste die Arme muste aber 3 Meilen ihren Ummarsch nehmen, d[en] 24 ruckten wir etwa eine halbe Meile von ihrem Lager an einen großen Waldt mitt unserer (119) Arme an, die Cosacken wolten unsere awand Garde zurückhalten allein, weil sie sahen daß die Arme ankahm so reisten sie mitt der Nachricht ab wir wahren die Nacht ruhig weil es Tag wurde liße der König die Arme in 3 Colongs[1649] marschieren, es dauerte eine gutte Weile weilen wir einen großen Bogen machten biß wir zusam[m]en kahmen, umb 9 Uhr ging daß Canonieren an und wurde daß Feuer in[n]erhalb einer Stunde so hefftig von beyden Seitten daß wir dachten die gantze Arme muste zu Trim[m]ern geschoßen werden, weilen die Cononen nicht helffen wolte so ginge daß kleine Gewehr an, und wurde dan etzliche Stunden lang mitt dem kleinen Gewehr sehr gearbeitet ihren rechter Fliegel finge an etwas zu weichen allein der lincke stunde wie eine Maur und liß es alß wen sie sich alle wolten todt schlagen laßen der König machte sich nach dem lincken Fliegel und hatt mitt der Arme ein grausames Feuer angefangen allein sie hatten einen Stück Waldes ein da hielte es hart daß sie der König
konte heraus bringen, sie wichen zweymahl zurück und wen der König dachte sie wehren schon fölig weg so kehrten sie sich wieder umb und unsere musten wieder von frisch[em] arbeitten, die Arme Infanterie hatt recht arbeitten müßen auch einige Regementer Cawallerie wo die Jäger gutt wahren, da ginge es auch gutt aber der König hatt viele Jäger die nicht wert sein daß sie eine Stunde sein Brodt freßen die vorhero sehr berühmt wahren haben anJetzo den grösten Specktackel gemacht, wer weiß wie es noch manchen gehen würt wehre der Herr nicht selbst bey der Batalge gewesen sie wehre nim[m]er mehr gewonen Gott sey (119 об.) viel 1000mahl gepriesen daß wir den Siege behalten es hatt biß in die frühere Nacht gewehrt und hatt der Feundt nicht schlime Lust sich des Walplatzes zu bemechtigen, allein es wahr vergebens des andern Tages wurde auch noch etzliche mahl starck mitt Canonen gefeurt allein es hatte nicht viel zu bedeutten der König liß sein Zelt aufschlagen und speiste ohngestert sein Mittag Brodt nach Mittage liß sich noch vieles von dem Raub und Mordbrennergesindtel sehen es kahmen auch ein paar Regementer Kirassen datzu die wolte bey uns einhauen sie musten aber mitt grosem Verlust zurück da wurde baldt Friede und wir dancken Gott daß wir etwas ruhen könten d[en] 27 begaben sie sich in der Nacht weg und wolten noch beym Abzuge in des Königs Bagase[1650] fallen allein der König liß die Canonen rüchten und die Cawallerie muste einhauen daß wahr eine Batalge die noch wohl in der Welt nicht erhörtt ist, daß muß man ihnen laßen daß sie sich gantz disperrat gewehrt haben, allein daß wahr auch wohl die Ursach dabey vors erste wusten sie daß nicht viele pardon werden kriegen vors zweitte hatt sie der König mitt seiner Arme so besetzt gehabt daß sie fast nicht wusten wo sie ihre Reterade nehmen solten im Rücken hatten sie die Oder und von vorne kahme ihne auch eine schöne Arme entgegen da musten sie wohl disperat werden, wen auch einer schon auf der Erde lag und wahr bleßirt so hatt er doch noch gefeurt, unter hundert kaum einer der pardon verlangte, aber sie sein zim[m]lich dinne geworden, ich will sagen sie haben mehr wie die halbe Arme verlohren und wenigstens haben wir an 80 Stück Cononen von ihnen, von unsere Leutte sindt eben nicht viele Todte ich will 3 biß 4000 rechnen allein sehr viele Plessirte die Leutte haben schon 4 Tage von dem gantzen Umkreise die Todten begraben und sind noch